Wertpapierkredite: Zusätzliche Liquidität dank eigenem Portfolio
Wertpapierkredite sind eine praktische Möglichkeit, um mit eigenen Aktien fernab „klassischer“ Kreditmöglichkeiten mehr finanziellen Spielraum zu erlangen. Sie können mit einem Effektenkredit weitere Aktien auf Kredit kaufen, finanzielle Engpässe überbrücken oder sich gar Depot-fremde Wünsche erfüllen. Doch ein Kredit auf Wertpapiere ist nicht ohne Risiko.
Worauf Sie vor dem Abschluss eines Wertpapierkredites achten müssen und welche Chancen sich Ihnen bei den einzelnen Kreditgebern bieten, zeigen wir Ihnen in diesem umfangreichen Ratgeber.
Wertpapierkredit Vergleich: Effektenkredit-Angebote in der Übersicht (10/2024)
Ein Effektenlombardkredit ist eine sehr gute Möglichkeit, schnell und einfach den eigenen finanziellen Spielraum für mehr Investitionen zu erhöhen – ganz ohne den Verkauf von eigenen Aktien oder komplizierten Kreditanfragen.
Doch nicht jeder Depotanbieter vergibt auch einen Wertpapierkredit. Welcher Broker Ihnen diesen zusätzlichen Handelsspielraum mit einem Lombardkredit bietet, erfahren Sie in dieser Übersicht:
Bank / Broker | Konditionen | Beschreibung & Highlights | Mehr Infos |
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Consorsbank Wertpapierkredit |
Konditionen:
| Beschreibung: Bei der Consorsbank können Sie Ihre Wertpapiere beleihen. Den Antrag dazu stellen Sie bequem online. Die Abrechnung der Zinsen erfolgt quartalsweise. Der maximale Verfügungsrahmen orientiert sich immer an Ihren beleihbaren Wertpapieren und wird Ihnen in Ihrem Onlinezugang angezeigt. Highlights:
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flatex Wertpapierkredit |
Konditionen:
| Beschreibung: flatex bietet über die eigene flatexDEGIRO Bank AG gleich zwei Formen des Wertpapierkredits: Den Flex-Kredit bis 250.000 EUR und den Lombardkredit ab 250.000 EUR. Ersterer fungiert aber eher als automatisch eingerichteter Dispo-Kredit in Abhängigkeit zum Depotwert. Daher werden hierfür auch keine weiteren Unterlagen benötigt. Der Lombardkredit für große Investments hingegen benötigt zusätzliche Gehaltsnachweise der letzten 3 Monate. Beide Wertpapierkredite sind ohne Laufzeit und ohne feste Raten. Highlights:
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comdirect Wertpapierkredit |
Konditionen:
| Beschreibung: Der comdirect Lombardkredit überzeugt mit besonders niedrigen Zinsen und der Möglichkeit zur Überziehung des Kreditrahmens. Zudem können bereits kleine Depots ihre Aktien beleihen. Leider steht das Wertpapierdarlehen nicht dem Junior Depot zur Verfügung. Highlights:
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S Broker Wertpapierkredit |
Konditionen:
| Beschreibung: Der S Broker Wertpapierkredit lässt sich schnell und unkompliziert beantragen. Allerdings ist er erst ab einem Depotwert von 10.000 Euro möglich. Sie können sich sogar 75 % des Beleihungswertes auf Ihr Referenzkonto auszahlen lassen und dann gänzlich frei darüber verfügen. Der CFD-Handel über die eigene Brokerage kann mit dem S Broker Lombardkredit ist leider nicht möglich. Highlights:
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DEGIRO Wertpapierkredit |
Konditionen:
| Beschreibung: Die niederländische flatex-Tochter DEGIRO bietet zwar keinen Lombardkredit, hat aber dafür mit Debit Geld einen Kontokorrentkredit auf Basis des Portfolios und der Bareinlagen im Angebot. Der Jahreszins ist dabei abhängig davon, ob ein Kreditbetrag im Vorfeld zugewiesen wurde (3,9 % p.a.) oder nicht (4,9 % p.a.). Der DEGIRO-Kredit überzeugt mit seiner hohen Flexibilität, denn es gibt keine festen Laufzeiten und er kann jederzeit ohne Angaben von Gründen gekündigt werden. Highlights:
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Smartbroker+ Wertpapierkredit | Konditionen:
| Beschreibung: Der Wertpapierkredit bei Smartbroker+ ermöglicht eine individuelle Kreditlinie, die durch die Baader Bank bewilligt wird und bei der die Wertpapiere im Depot als Sicherheit dienen. Die Beantragung erfolgt einfach über die Smartbroker+ App unter Profil > Wertpapierkredit. Highlights:
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XTB Wertpapierkredit |
| Beim Onlinebroker XTB können keine Aktien beliehen werden. | |
eToro Wertpapierkredit |
| Auch eToro bietet bis zum heutigen Stand keine Wertpapierkredite. | Ihr Kapital ist im Risiko. Andere Gebühren fallen an. |
Nextmarkets Wertpapierkredit |
| Leider bietet der Neobroker Nextmarkets keine Effektenkredite. | |
CapTrader Wertpapierkredit |
| Der Introducing Broker von Interactive Brokers Captrader bietet trotz der vielen Handelsmöglichkeiten und -produkte leider keinen Effektenkredit. Dafür können Sie Ihre Aktien für zusätzliche passive Einnahmen verleihen. | |
justTRADE Wertpapierkredit |
| Auch über dem Online-Broker justTRADE erhalten Sie keinen Lombardkredit. | |
LYNX Wertpapierkredit |
| Zwar können Sie Ihre Aktien über den Internetbroker LYNX verleihen und sich so eine höhere Rendite sichern. Einzelne Aktien oder das gesamte Portfolio lassen sich aber nicht beleihen. | |
1822direkt Wertpapierkredit |
| Der Sparkassen-Broker 1822direkt bietet zwar eine Reihe von günstigen Krediten (Raten-, Dispo-, Auto- und Konsumentenkredit), ein Wertpapierkredit zählt aber leider nicht zum Produktportfolio. | |
Trade Republic Wertpapierkredit |
| Über den Online-Broker Trade Republic können leider keine Wertpapiere beliehen werden. Wir informieren Sie hier, sollte sich dies in Zukunft ändern. | |
ING Wertpapierkredit |
| Trotz der breiten und internationalen Aufstellung dank des niederländischen Mutterkonzerns ING Groep und der exklusiven Anbindung an den Robo-Advisor Scalable Capital bietet die Direktbank ING keine Wertpapierdarlehen. | |
Smartbroker+ Wertpapierkredit |
| Leider bietet Smartbroker+ keinen Wertpapierkredit mehr an. | |
Interactive Brokers |
| Die IB Tochter IBKR mit Sitz in Irland steht allen Westeuropäischen Kunden zur Verfügung und bietet ein riesiges und besonders günstiges Handelsspektrum - darunter auch die Möglichkeit, eigene Wertpapiere für mehr Rendite zu verleihen. Einen echten Wertpapierkredit außerhalb der Finanzierung des Marginhandels gibt es aber nicht. |
Wertpapierkredit: Das Wichtigste in Kürze
- Ein Wertpapierkredit beleiht die persönlichen Wertpapiere, dadurch profitieren Sie von niedrigen Zinsen und schnellen Bewilligung.
- Der tatsächliche Kreditrahmen bemisst sich an den aktuellen Kurswerten und schwankt täglich.
- Wird das Kreditlimit ausgereizt oder überzogen, fallen Überziehungszinsen an bzw. müssen Sie Wertpapiere verkaufen oder Geld nachschießen.
- Ihnen wird nur der variable Sollzins berechnet; Sie können flexibel Zeitpunkt und Höhe der Ratenzahlungen bestimmen.
- Ein Lombardkredit kann frei genutzt werden, ein Kontokorrentkredit hingegen dient nur der Kontoüberziehung beim Wertpapierkauf.
Inhaltsverzeichnis: Wertpapierkredit
Wertpapierkredit: Die wichtigen Grundlagen einfach erklärt
Wertpapierkredit einfach erklärt
Bei einem Wertpapierkredit bzw. Wertpapierdarlehen werden die eigenen Wertpapiere im Depot verpfändet.
Das Portfolio dient also als hinterlegte Sicherheit für die Finanzierung. Das bietet dem Bankinstitut zum einen mehr Sicherheiten und ermöglicht Ihnen als Kreditnehmer niedrigere Zinsen und weniger Gebühren als bei anderen Kreditformen als dem Dispo beim Girokonto.
Ein Kredit auf Wertpapiere bietet eine hohe finanzielle Flexibilität, da er kurzfristig verfügbar ist und weniger Überprüfung seitens der Bank benötigt.
Der gebilligte Kreditrahmen ist abhängig von den im Aktiendepot befindlichen Assets, besser gesagt vom Beleihungswert, der bis zu 90 % des Kurswertes Ihrer Wertpapiere ausmachen kann.
Auch die Gebühren und Rückzahlungsmodalitäten sind sehr übersichtlich gestaltet: Sie zahlen lediglich einen meist variablen – aber verhältnismäßig günstigen – Zinssatz, der Ihnen monatlich oder quartalsweise berechnet wird. Es fallen dabei aber keine festen Tilgungsraten an. Vielmehr können Sie selbst bestimmen, wann Sie Tilgungen in welcher Höhe zahlen wollen.
Aber: Reizen Sie den Kreditrahmen vollständig aus oder überziehen ihn, sind Sie zum Ausgleich verpflichtet! Kommen Sie dem nicht nach, kann das Bankhaus zur Tilgung der Schulden jederzeit die vorhandenen Wertpapiere verkaufen.
Was ist ein Wertpapierkredit?
Ein Wertpapierkredit ist eine praktische und meist unkomplizierte Möglichkeit, kurzfristig mehr Geldmittel zu erhalten und die eigene Liquidität zu erhöhen. Dabei werden Aktien und andere Assets aus dem eigenen Aktiendepot verpfändet. Man spricht daher auch von einem Wertpapierdarlehen.
Oft werden in diesem Zusammenhang mehrere Begriffe gleichsam verwendet: Lombard– oder Effektenkredit, seltener auch Effektenlombardkredit. Doch gibt es zwischen diesen Begriffen Unterschiede? Ja, die gibt es! Betrachten wir zur genaueren Unterscheidung einmal kurz deren Definition:
- Ein Effektenkredit ist ein Darlehen auf Basis von hinterlegten Wertpapieren wie Aktien und Anleihen, mit dem alleinigen Zweck, weitere Wertpapiere zu kaufen.
- Ein Lombardkredit hingegen nutzt zwar auch die vorhandenen Wertpapiere als Sicherheit, Sie können aber frei über den erhaltenen Kreditbetrag verfügen. In der allgemeinen Sprache wird die Bedeutung dieser Begriffe aber gleichgesetzt und bezeichnen die Beleihung des eigenen Depots für den Kauf weiterer Wertpapiere.
Vor- und Nachteile beim Lombardkredit im Überblick
Vorteile:
- Zusätzliche Liquidität mit eigenen Wertpapieren, ohne diese verkaufen zu müssen
- Oft nicht zweckgebunden
- Keine festen Laufzeiten
- Rückzahlung nach eigenem Ermessen
- Relativ günstige Zinssätze
- Bei positiver Portfolioentwicklung steigt auch der Kreditrahmen
Nachteile:
- Aktuelle Kredithöhe schwankt mit den Kurswerten der hinterlegten Aktien
- Zinsen können bei Kurseinbrüchen erhöht werden
- Bank kann zum Ausgleich selbstständig beliehene Wertpapiere verkaufen oder den gesamten Kredit kündigen
- Lombardkredit birgt also höheres Risiko als etwa ein Ratenkredit
- Bei langer Nutzung können Zinszahlungen teurer sein als bei einem Ratenkredit
Wofür wird ein Kredit auf Wertpapiere genutzt?
Das kurzfristig verfügbare Geld ist oft nicht zweckgebunden und kann daher für eine Reihe von Einsätzen verwendet werden.
In den meisten Fällen wird ein Lombardkredit aber für weitere Wertpapierkäufe über das eigene Kapital hinaus genutzt. Das hat auch seine Gründe:
- Bestandsaktien müssen nicht verkauft werden, um zusätzliche Liquidität zu erhalten
- Ist die ausgezahlte Rendite der so erworbenen Aktien größer als der anfallende Sollzins, sind die Aktien praktisch geschenkt
- Auch ein auszahlender ETF-Sparplan lässt sich so einrichten
- Sie nutzen eine Form von Hebeleffekt, bei dem potenzielle Gewinne (und auch Verluste) vervielfacht werden
- Der Kredit wird als hinterlegte Margin bei Derivaten und als Puffer bei Kursschwankungen von Hebelprodukten genutzt
Daneben kann ein Wertpapierdarlehen auch dafür genutzt werden, andere beliebige Anschaffungen zu tätigen. Etwa im Notfall, um finanzielle Engpässe zu überwinden oder um andere Güter anzuschaffen.
Diese Kosten fallen bei einem Effektenkredit an
Im Gegensatz zu anderen Kreditformen, wie dem Ratenkredit, sind die Gebühren bei einem Wertpapierkredit überschaubar.
Kostenpunkte wie Bereitstellungsentgelte oder Bearbeitungsgebühren fallen nicht an. Lediglich ein variabler Sollzins wird berechnet, der alle Kosten abdeckt und monatlich bzw. quartalsweise auf Ihr Konto verbucht wird.
Effektenlombardkredit: So erfolgt die Rückzahlung
Einen Wertpapierkredit zahlen Sie nicht in vorher festgelegten Raten ab. Sobald Sie einen Effektenlombardkredit in Anspruch nehmen, werden Ihnen nachträglich jeden Monat bzw. jedes Quartal Zinsen auf das erhaltene Geld berechnet. Diese werden Ihrem Konto belastet und Sie können selbst frei entscheiden, wann und in welcher Höhe Sie Rückzahlungen vornehmen.
Einen Kontokorrentkredit können Sie nicht überziehen. Erreichen Sie das Kreditlimit (durch Kurseinbrüche oder Investitionen), müssen Sie Geld nachzahlen oder einzelne Wertpapiere für einen Ausgleich verkaufen. Kommen Sie dem nicht rechtzeitig nach, hat Ihr Onlinebroker das Recht, selbstständig einzelne Positionen für den finanziellen Ausgleich zu schließen oder gar den Kreditvertrag zu kündigen.
Ein Lombard– oder Effektenkredit hingegen kann bei einigen Banken sogar überzogen werden. Dann allerdings fallen hohe zusätzliche Zinsen an.
Aktien auf Kredit kaufen: So geht es!
Um überhaupt einen Lombardkredit nutzen zu können, müssen einige Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Diese sind:
- ein Depot mit Aktien und anderen Assets
- die beleihbaren Wertpapiere müssen einen Mindestwert erreichen
- ein Broker, der grundsätzlich Wertpapierkredite vergibt
Sind all diese Punkte bei Ihnen gegeben, können Sie einen Wertpapierkredit in Anspruch nehmen. Für die Inanspruchnahme stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
- 1. Möglichkeit: Ihrem Depot wurde ein Kontokorrentkredit – ähnlich einem Dispo bei Girokonten – bei der Kontoeröffnung eingeräumt. In diesem Fall müssen Sie keinen weiteren Antrag stellen, sondern können mit weiteren Wertpapierkäufen, die Ihr Kontoguthaben übersteigen, diesen Kreditrahmen automatisch nutzen.
- 2. Möglichkeit: Sie wollen einen Effekten– bzw. Lombardkredit nutzen. Für diesen müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Depotbank stellen – dies muss meist schriftlich erfolgen, nur wenige Geldinstitute erlauben einen rein digitalen Antrag. Nach Eingang überprüft Ihr Depotanbieter alle Eingaben. Bei einem positiven Ergebnis können Sie bereits nach kurzer Zeit über den vertraglich bestimmten Kreditrahmen in Abhängigkeit zum Beleihungswert verfügen.
Die tatsächlich nutzbare Kredithöhe wird mit dem Beleihungswert bestimmt. Dieser beträgt je nach Asset- und Risikoklasse bis zu 90 % des aktuellen Kurswertes eines Wertpapiers.
Ihr individueller Kreditrahmen wird also auf Basis Ihrer vorhandenen Wertpapiere bestimmt – und ändert sich aufgrund von täglichen Kursschwankungen auch ständig.
Sofern keine Zweckbindung besteht, können Sie den erhaltenen Kredit nun beliebig einsetzen. Auch beliebige Tilgungen oder die volle Ausschöpfung sind möglich.
Der Beleihungswert beim Wertpapierdarlehen: Das steckt dahinter
Der Beleihungswert ist das Herzstück zur Bestimmung des tatsächlichen Kreditrahmens. Er ist ein prozentualer Wert und für jede Assetklasse und bei jedem Broker anders. Grundsätzlich gilt dabei:
- Der Beleihungswert bezieht sich auf den Kurswert oder den Rückgabepreis
- Seine genaue Höhe ist abhängig von Assetklasse, Risiko und Nationalität
- Er ist höher bei konservativen und niedriger bei risikoreichen Wertpapieren
- Inländische Werte werden meist höher beliehen (etwa DAX-Werte)
Einen 100%igen Beleihungswert gibt es aktuell nicht. Sie erhalten also nicht den vollen Kurswert Ihrer Wertpapiere als Kreditrahmen, sondern nur einen Anteil davon. Die Beleihungssätze sind meist wie folgt:
Wertpapierart | Beleihungssätze |
---|---|
Inländische Staatsanleihen und Schatzbriefe | 80 – 90 % |
Euro-Anleihen und Rentenfonds | 70 – 80 % |
Immobilienfonds | 70 % |
Deutsche Aktien und Standardwerte | 60 % |
Aktienfonds auf Nebenwerte, Branchen und Emerging Markets | 50 % |
Zertifikate | 20 – 50 % |
Strukturierte Werte | 20 % |
Optionen, Futures und andere hochriskante Assets | 0 % |
Auf Basis der Beleihungswerte für Ihre im Portfolio befindlichen Wertpapiere wird dann Ihr persönlicher Lombardkredit berechnet.
Der Beleihungswert: Ein Rechenbeispiel
Wollen Sie Ihren potenziellen Lombardkredit berechnen, ist das ganz leicht. Nehmen wir an, Sie besitzen nur inländische Aktien bzw. Hauptwerte und Ihre Depotbank bietet einen Beleihungswert von 60 % auf ebendiese Wertpapiere.
Somit ergibt sich folgende Rechnung:
- Aktuelle Kurswerte (summiert): 25.000 EUR
- Beleihungswert: 60 %
- Gewährter Kreditrahmen: 15.000 EUR
Etwas komplizierter wird es bei einem Lombardkredit auf ein gemischtes Portfolio. Nehmen wir an, Sie besitzen einige DAX-Werte, deutsche Staatsanleihen, Optionen und Immobilien-Fonds:
Wertpapierart | Kurswert | Beleihungswert | Kreditlimit |
---|---|---|---|
Staatsanleihen | 10.000 Euro | 90 % | 9.000 Euro |
DAX-Aktien | 20.000 Euro | 80 % | 16.000 Euro |
Immobilienfonds | 5.000 Euro | 70 % | 3.500 Euro |
Optionen | 8.000 Euro | 0 % | 0 Euro |
Gewährter Kreditrahmen: | 28.500 Euro |
Zusammenfassung
Ein Wertpapierkredit ist eine sehr gute Möglichkeit, um schnell und unkompliziert den eigenen finanziellen Handlungsspielraum zu erhöhen.
Dabei besitzt diese Kreditform einige Vorteile: Sie profitieren von niedrigen Zinssätzen, es fallen keine zusätzlichen Kosten an, Sie zahlen nur Sollzinsen auf den ausgeschöpften Kreditrahmen und Sie können vollkommen frei über die Nutzung und Rückzahlungen entscheiden.
Allerdings ist der Kreditrahmen variabel und hängt von den aktuellen Kurswerten Ihrer hinterlegten Wertpapiere ab.
Ein kluges Finanzmanagement, bei dem Sie nicht den vollen Kreditbetrag nutzen und nur notwendige Investitionen tätigen, schützt Sie vor Überziehungszinsen, Nachzahlungen oder Zwangsverkäufen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Wertpapierkredit?
Bei einem Wertpapierkredit beleihen Sie Ihre eigenen im Portfolio befindlichen Wertpapiere. Die Höhe des Wertpapierkredites bemisst sich dabei an der Asset-Klasse und dem jeweiligen Kurswert.
Lohnt sich ein Lombardkredit?
Ein Wertpapierkredit macht vor allem dann Sinn, wenn Sie mehr Liquidität für Wertpapierkäufe benötigen. Zwar können Sie den Effektenkredit meist auch für anderweitige Zwecke verwenden, hier gibt es aber besser geeignete Kreditmöglichkeiten – etwa den Ratenkredit. Neben dem Wertpapierkauf sollte ein Lombardkredit daher nur für sehr kurzfristige und dringende Investitionen aufgenommen werden. Und Sie sollten ihn zur Vermeidung von zu vielen Tilgungsrate schnellstmöglich wieder zurückzahlen – bestenfalls mit erwirtschafteten Gewinnen.
Welche Wertpapiere können beliehen werden?
Mit Ausnahme von hochspekulativen Assets wie Turbo Zertifikaten oder Optionen lassen sich theoretisch alle Wertpapiere beleihen. Dabei gilt: Je niedriger die Risiken, desto höher ist der Beleihungswert. Staatsanleihen werden dabei am höchsten bewertet und bis zu 90 % ihres Kurswertes beliehen. Inländische Hauptwerte wie DAX-Aktien hingegen bieten 70 bis 80 % als Beleihungswert.
Werden einzelne Wertpapiere oder das gesamte Depot beliehen?
Das ist abhängig von der Kreditform. Bei einem Kontokorrentkredit wird automatisch das gesamte Depot bzw. die darin befindlichen beleihungsfähigen Wertpapiere für die Berechnung des Kreditrahmens herangezogen. Ein echter Lombardkredit hingegen bezieht sich auf einzelne Wertpapiere: Meisten geben Sie selbst an, welche Aktien Sie wie hoch beleihen wollen.
Gibt es beim Wertpapierkredit eine feste Laufzeit?
Nein, im Gegensatz zu anderen Kreditformen ist der Wertpapierkredit besonders flexibel in seiner Nutzung. Der festgelegte Zinssatz wird Ihnen monatlich oder quartalsweise berechnet. Wann Sie diese Summen zurückzahlen und wie lange Sie den Effektenkredit nutzen, liegt ganz in Ihrem Ermessen.
Wie nehme ich einen Effektenkredit in Anspruch?
Sie benötigen zuerst ein bestehendes Wertpapierdepot mit einem Mindestwert. Dieser variiert von Bank zu Bank und lässt sich schnell über den Support oder die FAQ erfahren. Wenden Sie sich dann direkt an einen Supportmitarbeiter. Dieser hilft Ihnen durch den Antragsprozess oder kann Sie zur entsprechenden Abteilung weiterleiten. Einen Effektenkredit erhalten Sie nur auf Antrag, diesen können Sie aber oft – wie bei flatex – direkt online stellen. Die Bank oder der Broker prüft dann Ihren Wertpapierbestand und Ihr Einkommen der letzten Monate.
Ist mein Lombardkredit zweckgebunden?
Das kommt ganz auf Ihren Kreditgeber an. In der Regel können Sie Ihren Wertpapierkredit aber frei nutzen und sind nicht an einen vorher definierten Zweck gebunden. Sie können Ihre Wertpapiere also beleihen, um entweder noch mehr Aktien zu kaufen oder eine private Anschaffung zu tätigen. Auch beides gleichzeitig ist möglich – sofern der Kontokorrentkredit eben nicht zweckgebunden ist.
Kann ich einen Effektenkredit überziehen?
Bei einigen Banken ist eine Überziehung des Kreditlimits möglich. Dann allerdings fallen wesentlich höhere Überziehungszinsen in Höhe von mindestens 10 % an. In den meisten Fällen ist eine Überziehung aber nicht möglich und Sie müssen bei einer Ausreizung des Lombardkredits schnellstmöglich für einen Ausgleich sorgen.
Wie hoch ist der Kreditrahmen bei einem Wertpapierkredit?
Die genaue Höhe hängt von den in Ihrem Portfolio befindlichen Wertpapieren ab. Für jede Asset- und Risikoklasse gelten eigene Beleihungswerte, die zwischen 20 % (riskante Werte) und 90 % (besonders sichere Werte) liegen. Die meisten Depotbanken geben dabei keine Obergrenze für den ausgezahlten Kredit an. Nur in wenigen Fällen liegt er bei 500.000 oder 750.000 EUR. Oft wird aber ein Mindest-Depotwert von 5.000 bis 15.000 EUR verlangt.
Muss ich Tilgungsraten für meinen Wertpapierkredit zahlen?
Im Gegensatz zu einem Ratenkredit zahlen Sie keine fest definierten Zinsen. Quartals- oder monatsweise wird der Sollzinssatz auf die noch in Anspruch genommene Kredithöhe berechnet und wird als negativer Kontosaldo auf Ihr Konto gebucht. Sowohl die Laufzeit als auch die Häufigkeit und Ratenhöhe liegt ganz in Ihrem Ermessen, sofern keine finanziellen Schwierigkeiten eintreten. Sie müssen aber in ferner Zukunft den Sollwert begleichen!
Ihnen ist noch etwas unklar oder Sie haben einen Fehlerteufel entdeckt? Kein Problem, wir haben für jede Meldung ein offenes Ohr. Im Kommentarbereich können eigene Erfahrungen zum Wertpapierkredit teilen, Fragen stellen und mit anderen diskutieren. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
Hallo Alessia,
vielen Dank für den klasse Vergleich und die Arbeit! Mega!
Aber meines Wissens nach kann über Capetrader WPK beantragt werden (aktuell zu 2,5% bis 100.000 > drüber sogar zu 2%)
https://www.captrader.com/konditionen/zinsen/
Interactive Brokers unterbietet es sogar, allerdings ist dann die Sache mit der Steuer nicht so einfach 🙁
Benutzen Sie einen WPK, oder ist es nicht Teil Ihrer Strategie?
Hallo Dima,
vielen Dank für deine Anfrage. Du hast mit Blick auf die Zins-Übersicht Recht, dass CapTrader Kredite vergibt. Diese betreffen aber ausschließlich den Margin-Handel über das Margin-Konto. Einen echten Lombardkredit gibt es über CapTrader leider bis heute nicht.
Wir haben beim Tochterbroker von Interactive Broker (IB) einmal genauer nachgefragt und folgendes erfahren:
Zu deiner zweiten Frage bezüglich unserer Strategie:
Nein, wir selbst nutzen momentan keine Effekten- bzw. Wertpapierkredite, informieren aber ausführlich über diese Handelsoption bei den von uns getesteten Brokern. Eine Kreditform nutzen wir allerdings schon: nämlich über den CFD-Handel. Hier zahlen wir selbst nur einen Bruchteil des eigentlichen Asset-Wertes und „leihen“ uns vom Broker den restlichen Betrag. Sofern wir über Nacht diese Long- oder Short-Positionen halten, müssen wir entsprechende Übernachtfinanzierungen leisten, die sich an den brokereigenen Soll-Zinssätzen orientieren.
Unser Tipp für mehr Rendite auch ohne WPK: Das Aktienrendite-Optimierungsprogramm von CapTrader.
Über dieses Programm kannst du deine über CapTrader gehaltenen Aktien verleihen und erhältst im Gegenzug täglich 50% der Leih-Einnahmen, ohne auf deine Aktien verzichten zu müssen – diese bleiben in der Zeit des Verleihs für dich handelbar. Wer an diesem Optimierungsprogramm teilnehmen kann und welche weiteren Bedingungen daran geknüpft sind, erfährst du hier: https://www.captrader.com/handelbare-produkte/aktien/aktienrendite-optimierungsprogramm/.
Ich hoffe, dir deine Fragen damit zufriedenstellend beantworten zu können. Sollte dir noch etwas anderes auf dem Herzen liegen, kannst du dich jederzeit wieder bei uns melden. Wir freuen uns über jedes Feedback.
Herzliche Grüße
Alessia von Aktiendepot24.net
Hallo Alessia,
vielen Dank für die Rückmeldung und die Bemühungen!
Da hast Du vollkommen Recht – nicht drauf geachtet, sorry und danke für die Aufklärung 🙂
Aber würde dann Degiro somit auch nicht in die Kategorie fallen? Zumindest vor paar Jahren hatte ich ein Margin Konto dort meines Wissens nach. Wobei Degiro unterschiedliche Kontomodelle anbietet.
Ich wollte mal ein Depot bei Captrader eröffnen und da wäre das mit der Optimierungsprogramm in der Tat ein super Hinweis! Danke! Aber ich warte noch ab, wie es demnächst weitergehen wird. Hab die Befürchtung, dass die Wertpapierkreditzinsen ebenfalls angehoben werden und schon geht meine Strategie nimmer ganz auf 🙁
Zum CFD Handel: Ich hab mich bisher noch nicht ganz herangetraut, da würde mich sehr reizen das vorsichtig auszuprobieren.
Kannst Du hier aus persönlichen Erfahrungen etwas empfehlen, um das ganze erst mal zu erlernen( Bücher, Kurse, Seminare etc)?Wie waren hier deine Anfänge?
ps die Antwort war mehr als zufriedenstellend, bin begeistert 🙂 Danke!
VG Dima
Hallo Dima,
es freut mich sehr, dir weiterhelfen zu können! Daher komme ich direkt zu deinen neuen Fragen:
Doch, bei DEGIRO handelt es sich um einen echten Wertpapierkredit – allerdings steht dieser nur für den Handel über DEGIRO selbst zur Verfügung. Dieser zusätzliche Service wird als Debit Geld bezeichnet und kann nur von den Kontotypen Active, Trader und Day Trader genutzt werden. Bei dem DEGIRO Wertpapierkredit beleihst du dein eigenes Portfolio (genauer die darin enthaltenen Wertpapiere), um den finanziellen Spielraum für weitere Trades zu erhöhen. Nähere Informationen findest du hier: https://www.degiro.de/anlagekenntnisse/anlegen-mit-degiro/anlegen-mit-degiro/debit-geld.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Monaten die Zinsen bei allen Brokern angehoben werden. Sie sind mit ihren Angeboten eben an die jeweiligen Leitzinsen gebunden. Erhöhungen werden dann direkt an den Kunden weitergegeben. Ob deine Strategie im eventuell geänderten Kontext noch lukrativ ist, kann ich dir allerdings nicht beantworten. Wir von Aktiendepot24.net sind ein reines Ratgeberportal und dürfen keine Handelsempfehlungen oder Anlageberatungen geben.
Der CFD-Handel ist auch ein sehr riskantes Geschäft und sollte daher nur mit ausreichendem Wissen betrieben werden. Grundsätzlich: Für den Einstieg in den CFD-Handel benötigst du keine Seminare oder Bücher, die nur Differenzkontrakte behandeln. Denn es ist egal, ob es sich um Aktien, Optionsscheine oder CFDs handelt – eine gute Basis sind immer fundierte Chart-Analysen und Marktbeobachtungen! Leider kann ich dir da keine Literatur empfehlen, da es hier stark von dir und deiner angestrebten Strategie abhängt, welches Wissen du benötigst. Für den Anfang sind diverse Foren und Chart-Diskussionen eine gute Grundlage (etwa bei Investing.com oder Analysen bei YouTube). Und zumindest grundlegendes Wissen über Fibonacci, gleitende Mittelwerte oder RSI.
Das grundlegende Prinzip hinter CFDs erläutert dir jeder Broker in eigenen Tutorials. Hast du erst einmal verstanden, wie sich die Kosten zusammensetzen und kennst die Unterschiede zwischen Pip und Lot, Buy und Sell oder Margin und Slippage, bist du bereits gut ausgerüstet.
Ich kann dir nur raten, für den Anfang mit einem Demokonto zu üben. Meine ersten Gehversuche wagte ich bei Plus500, und das CFD-Demokonto kann ich auch heute noch empfehlen. Du musst dich nur mit einer E-Mail-Adresse anmelden und kannst mit virtuellem Geld alle möglichen Strategien austesten. Dabei stehen dir eine ganze Bandbreite an verschiedenen Analysewerkzeugen zur Verfügung. Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst! Ich selbst benötigte über ein Jahr, bis ich mich an den Echtgeld-Handel wagte. Und selbst dann musste ich viel Lehrgeld zahlen, bis ich auch meine Emotionen in extrem volatilen Phasen im Griff hatte.
Ich hoffe, dir wieder alle Fragen ausreichend beantwortet zu haben. Ansonsten kannst du dich auch weiterhin jederzeit bei uns melden, wir haben immer ein offenes Ohr.
Herzliche Grüße,
Alessia von Aktiendepot24.net
Hallo Alessia,
herzlichen Dank für die Unterstützung!
Ich hab mal vor längerer Zeit aktiv Forex Handel betrieben – würde behaupten, ähnelt ein wenig dem CFD Handel, zumindest was die Voraussetzungen angehen – leider damals ebenfalls viel Lehrgeld gezahlt. Demokonto funktionierte bei mir hervorragend – aber wenn es reales Konto ging – kommt Psyche/Emotionen, wie bereits von dir angesprochen, ins Spiel und da wird es schon etwas dramatischer und super spannend 🙂 Aber gut zu wissen – gehört wohl leider dazu und freut mich, dass es offensichtlich erfolgreich bei dir inzwischen der CFD Handel funktioniert! Viel Erfolg/Glück weiterhin wünsch ich dir! Ich werde mich tatsächlich auch mal heranwagen – mit kleinen Beträgen in der Hoffnung, dass man mit der Zeit reifer und weiser geworden ist und nimmer gierig wird 😉
Liebe Grüße aus Bayern
Dima
Hallo Dima,
und vielen Dank auch für deine Nachricht und deine Glückwünsche. Die kann ich nur erwidern.
Es stimmt wohl, ohne Lehrgeld geht es nicht. Gerade weil die eigene Mentalität einen sehr großen Einfluss auf Erfolg und Misserfolg der Trades nimmt. Die eigenen Gefühle in spannenden Marktphasen perfekt im Griff zu haben, ist wirklich sehr schwierig. Ich drücke dir daher die Daumen, dass dir das im CFD-Handel auch immer gelingen wird! Man wächst mit seinen Erfahrungen. Und da du bereits einige im Forex-Handel sammeln konntest, hast du doch schon die perfekte Grundlage geschaffen.
Wir würden uns freuen, wieder von dir zu hören – etwa mit einem kurzen Erfahrungsbericht über deinen gewählten Broker. Damit hilfst du auch unseren anderen Lesern, sich ein klares Bild zu verschaffen.
Herzliche Grüße,
Alessia
Hallo Alessia,
ich habe mich für XTB als Broker entschieden – was die Entscheidung anging – der Vergleich hier hat mich inspiriert und ja etwas Bauchgefühl dabei gewesen 🙂
Es war recht unkompliziert das Konto zu eröffnen (erst mal ein Demokonto) – Ich wurde auch nach einiger Zeit von einem Mitarbeiter telefonisch kontaktiert – war sehr freundlich und hat mir Unterstützung angeboten (z.B. die Möglichkeit über Webinare) Ich hab auch einige Fragen gehabt (Er hat sich wirklich Zeit genommen) – wie z.b. ob der Hebel bei CFDs fix oder variabel ist – in dem Fall scheint es bei Hebel 30 fix zu sein) Bei Etoro hatte ich die Möglichkeit soweit ich mich erinnern kann variabel einzustellen.
Bisher ist es nur bei paar einzelnen Trades über Demokonto geblieben – da ich beruflich sehr eingespannt war – jedoch möchte ich im neuen Jahr das ganze mal konkreter angehen – man muss dich definitiv Zeit nehmen um sich in die Materie einzuarbeiten 🙂
Liebe Grüße
Hallo Dima,
ich wünsche dir als erstes ein gesundes und erfolgreiches Trading-Jahr 2023!
Es freut mich, wenn wir dir bei der Wahl eine gute Hilfe bieten konnten. Und eine Prise Bauchgefühl ist bei wichtigen Entscheidungen wohl immer dabei – es muss eben auch auf persönlicher Ebene passen.
Spannend wäre noch zu wissen, welche Strategie du über XTB verfolgen willst, dass genau dieser Broker für dich passt?
Fast alle Broker bieten ihren Privatkunden nur feste Hebel – deren Höhe ist gesetzlich durch die EU vorgeschrieben. Willst du variable Hebel bis 1/200, benötigst du einen professionellen Account. Aber: Auch dieser ist an feste Bedingungen geknüpft, die bei allen Brokern gleich sind. Um als professioneller Kunde hochgestuft zu werden, musst du zwei von drei folgenden Kriterien erfüllen:
eToro ist als Broker eine Ausnahme, da sich sein internes Geschäftsmodell von anderen Anbietern unterscheidet (du kannst etwa keine professionelle Software wie den Metatrader nutzen; auch dort angebotene Aktien und Kryptos sind allem Anschein nach keine echten Instrumente, da sie nur auf eToro selbst erworben, gehalten und verkauft – aber eben nicht übertragen – werden können).
Ich bin gespannt auf weitere Details! Vielen Dank auf alle Fälle, dass du deine Erfahrungen mit unserer Community teilst.
Herzliche Grüße
Dein Team von Aktiendepot24.net
comdirect berechnet leider nicht mehr nur 3,9% sondern 5,9%. Die Deutsche Bank berechnet für den genauso frei nutzbaren Kredit seit 1.10.2022 4,0%. Vorher waren es 3,5%. Der Wertpapierkredit ist bei der Deutschen Bank nach meiner Erfahrung schon lange immer preiswerter als bei Comdirect.
Hallo Uli,
vielen Dank für deinen Hinweis. Tatsächlich haben durch den erhöhten Leitzins einige Banken und Broker ihre Kreditkonditionen angepasst. Wir haben unsere Übersicht entsprechend aktualisiert.
Hinweise wie deiner helfen uns ungemein, unser Informationsangebot up-to-date zu halten. Herzlichen Dank nochmals dafür und noch eine schöne Weihnachtszeit!
Sollte dir noch ein Fehler auffallen oder eine Frage auf der Zunge liegen, kannst du dich jederzeit wieder an uns wenden. Wir freuen uns auf jede konstruktive Meldung.
Herzliche Grüße,
Alessia von Aktiendepot24.net
Liebe Alessia und Mitleser,
wünsch Euch ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Degiro hat ebenfalls die Konditionen angepasst:
Mit Zuteilung 3,9 % pro Jahr (vorher 3 %).
Ohne Zuteilung 4,9 % pro Jahr (vorher 4 %)
Jetzt kommt man so langsam in Regionen, wo es fast keinen Sinn mehr macht das Depot zu hebeln 🙁
Liebe Grüße
Dima
Hallo Dima
und herzlichen Dank! Mein Team und ich wünschen dir ebenfalls ein gutes, erfolgreiches und vor allem stressfreies neues Jahr.
Danke auch für den weiteren Hinweis! Wir haben die Daten in der Übersicht entsprechend angepasst. Und ja, hohe Sollzinsen machen Kredite – egal ob für die Portfolio-Hebelung oder andere Investitionen – für Verbraucher immer unattraktiver. Allein das Beispiel von DEGIRO macht es deutlich:
Betrugen die anfallenden Zinsen bei einer zugeteilten Leihsumme von 10.000 EUR letztes Jahr noch 300 EUR, liegen sie jetzt bei 390 EUR – ohne Zuteilung sogar bei 490 EUR. Nimmt man zusätzlich eine Inflation von aktuell ca. 8 % an, muss das investierte Geld also wesentlich höhere Renditen erzielen, um allein diese Verluste ausgleichen zu können. Ob und wie viele Privatanleger das schaffen, ist allerdings fraglich.
Wir können gespannt bleiben, wie sich der Finanzmarkt in naher Zukunft weiterentwickelt.
Liebe Grüße,
Alessia von Aktiendepot24.net
Es gibt bei Comdirect die Möglickeit auch nachträglich über Vermittlerwechsel das Kontomodell zu ändern: dadurch hat man zumindest was den Wertpapierkredit betrifft einen Zinsvorteil von 1,2% – jedoch sollte man die Preisliste genauer prüfen- da sich die Konditionen unter Umständen etwas ändern.
Hallo Dima,
da hast du in der Tat etwas Interessantes angesprochen! Vermittlerwechsel bieten bei ausgewählten Banken einige attraktive Vorteile für Depotinhaber: Nicht nur bessere Zinsen auf Kredite, sondern auch günstigere Orderkosten, der Wegfall von Grundentgelten oder 100 %ige Rabatte auf Ausgabeaufschläge.
Allerdings wurden die Angebote seit den Zinserhöhungen der Banken bis heute nicht angepasst. Es ist daher abzuwarten, inwieweit ein solcher Vermittlerwechsel in 2023 noch Zinsvergünstigungen ermöglichen kann. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sehr wahrscheinlich auch dieses Jahr die Leitzinsen weiter angehoben werden. Kredite werden so immer unattraktiver und erreichen bald – selbst mit Vermittlerwechsel-Bonus – Zinsen von über 5 %. Zu hoch für viele Privatanleger, deren Portfolio-Renditen kaum die aktuelle Inflationsrate ausgleichen können.
Es bleibt spannend, wie sich die Zinspolitik weiter auf den Kreditmarkt auswirkt. Wir beobachten das Geschehen aufmerksam und freuen uns über jeden praktischen Tipp!
Herzliche Grüße,
Alessia von Aktiendepot24.net