Junior Depot Vergleich: 8 Depot für Kinder im Überblick inkl. Ratgeber

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Wann lohnt sich ein Junior Depot genau? In Zeiten anhaltender Niedrigzinsen hat das klassische Sparbuch als Starthilfe in das selbstständige Leben längst ausgedient. Experten raten daher immer wieder zu ETF- und Fondssparplänen als rentable Alternativen. Doch auch andere Formen des Wertpapierhandels können für einen kostenbewussten Vermögensaufbau für die eigenen Kinder oder Enkelkinder sorgen.

Damit Kinder von diesen Finanzprodukten profitieren können, benötigen sie ein Kinder-Depot. Mit einem solchen Kinderdepot können Sie Ihren Kindern einen guten Start ins Erwachsenenleben bieten.

Sobald Sie die finanziellen Mittel haben, sollten Sie an das Sparen für Ihre Kinder denken. Ein Kinderdepot bietet dabei die beste Möglichkeit, langfristig und bereits mit kleinen Raten Geld gewinnbringend anzulegen.

Welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten und worauf Sie dabei achten müssen, erklären wir in unserem umfangreichen Kinder-Depot Ratgeber.

Junior Depot Vergleich: Die besten 8 Depots für Kinder im Überblick (07/2024)

Was das beste Depot für Sie ist, können wir Ihnen nicht genau beantworten. Die Antwort ist abhängig von einigen Faktoren wie Ihrem Anlageverhalten, Ihrer Risikobereitschaft, der Häufigkeit von Trades etc.

Wir stellen Ihnen in unserem Kinder Depot Vergleich für verschiedene Szenarien die in unseren Augen besten Broker vor:

Nr.Broker / AnbieterDepotführungBesonderheiten & KonditionenMehr Infos
1.Consorsbank Logo
Consorsbank
Junior-Depot
0,00 €Besonderheiten:

  • 1 Jahr Wirtschaftsmagazin für Kinder „Weil.“ (zwischen 8 und 12 Jahren) kostenlos

  • 18 ETF-Sparpläne bis 2030 ohne Sparplangebühr (zzgl. marktüblicher Spreads)

  • Inklusive Tagesgeldkonto mit 3 % p. a. Zinsen für 6 Monate

  • Schnelle Depoteröffnung online

  • Produkte: Aktien, ETFs und Fonds

  • Mit einem Wertpapiersparplan (ab 10 € Sparrate im Monat) oder mit Einmalanlage

  • Sparraten können flexibel angepasst oder pausiert werden

  • Perfekt für eine mittel- bis langfristige Anlage


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (ohne Bedingungen)

  • Aktien-Sparplan: über 5.000 Aktien-Sparpläne für 1,50 %

  • ETF-Sparplan: über 400 ETF-Sparpläne für 0 € Sparplangebühr (zzgl. marktüblicher Spreads) – restliche ETF-Sparpläne 1,50 % Sparplangebühr

  • Fonds-Sparplan: über 130 Fonds-Sparpläne für 0 € Sparplangebühr – restliche Fonds-Sparpläne ab 0,50 % Ausgabegebühr

  • ETC / Zertifikate-Sparplan: 1,5 % Sparplangebühr

2.comdirect Logo
comdirect
JuniorDepot
3 Jahre kostenlos, danach weiterhin kostenlos mit Wertpapiersparplan oder mit mind. 2 Trades im Quartal oder mit comdirect Girokonto,
sonst 1,95 € pro Monat
Besonderheiten:

  • Depoteröffnung online möglich

  • Einmalanlage oder Sparplan für Kinder ab 25 € Sparrate


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos in den ersten 3 Jahren, danach unter Bedingungen

  • Orderentgelt: 4,90 € + 0,25 % vom Kurswert, mind. 9,90 € / max. 59,90 €

  • Sparplanausführung (Fonds): bis zu 100 % Discount auf den Ausgabeaufschlag

  • Sparplanausführung (Aktien, ETF-Indexfonds, ETCs und Zertifikate): 1,5 % des Ordervolumens pro Transaktion und WKN

  • Sonderaktion: bei 135 Top-Preis ETFs kein Orderentgelt im Sparplan für Kinder

  • Sonderaktion: bei Top-Preis Fonds und KomfortFonds mind. 75 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag

3.Ginmon Logo
Ginmon
Kinderkonto
Ginmon-Servicegebühr von 0,75 % zzgl. 0,20 % ETF-ProduktkostenBesonderheiten:

  • Digitale Geldanlage auf Basis führender Kapitalmarktforschung und Robo-Advisor Technologie

  • Hohe Sicherheit und hohe Rendite

  • Sparplan ist individuell anpassbar

  • Mindestanlage: 50 €

  • Intelligente Steueroptimierung apeironenhance

  • Eröffnung des Kinderdepots erfolgt im Ginmon-Konto des Erziehungsberechtigten


Konditionen:

  • Servicegebühr: 0,75 % zzgl. 0,20 % (klassisch) bzw. 0,24 % (nachhaltig) ETF-Produktkosten

4.flatex Logo
flatex
Depot für Minderjährige
0,00 € (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s.)Besonderheiten:

  • Depoteröffnung online nicht möglich

  • Eröffnung auch für Minderjährige mit Wohnsitz im Ausland

  • Kaum Handelseinschränkungen

  • "Online Broker des Jahres 2023“, BrokerWahl 2023


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s)

  • Orderentgelt: 2,90 €

  • Anlagezertifikate / Hebelprodukte: ab 0 €

  • Fonds / ETF als Sparplan: 1,50 €

  • Über 250 ETF-Sparpläne ohne Ordergebühr handeln

  • ETF außerhalb eines Sparplans: 5,90 €

5.S Broker Logo
S Broker
Minderjährigendepot
ab 0,00 €Besonderheiten:

  • Depoteröffnung online möglich

  • Wertpapiergeschäfte und Sparpläne mit Fonds, ETFs, ETCs und Zertifikate, mit Sparraten ab 50 €

  • Handel an allen inländischen Börsenplätzen


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (unter Bedingungen)

  • Orderkosten: 8,99 € zzgl. Abwicklungsentgelt von 0,49 € und Handelsplatzentgelt von 0,99 €

  • Für Vieltrader 80 % Rabatt auf die Orderprovision

  • Sonderaktion: viele Deka ETF-Sparpläne entgeltfrei (bis zu 500 € Sparplanrate)

  • Sonderaktion: 16 UBS ETF-Sparpläne entgeltfrei

  • Alle weiteren ETF-Sparpläne: 2,5 % der Sparplanrate

  • Über 530 Fonds: viele mit reduziertem Ausgabeaufschlag bis zu 100 %

6.ING Logo
ING
Direkt-Depot Junior
0,00 €Besonderheiten:

  • Depoteröffnung online nicht möglich

  • Breites Angebot an Wertpapier-Sparplänen

  • Sparrate ab 50 € im Monat

  • Risikoreiche Anlageklassen sind ausgeschlossen


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (ohne Bedingungen)

  • Orderentgelt: 4,90 € + 0,25 % vom Kurswert, max. 69,90 €

  • Aktien-, ETF- und Zertifikate-Sparpläne: 1,75 % Provision vom Kurswert beim Kauf, Orderentgelt beim Verkauf

  • Fonds / Fonds-Sparpläne: ING-Ausgabeaufschlag beim Kauf, 0 € (bis 31.12.2020) / 4,90 € (ab 01.01.2021) beim Verkauf

  • Negativer Guthabenzins (ab 100.000 €): - 0,5 % p. a.

7.1822direkt Logo
1822direkt
Wertpapierdepot
0,00 €, bei mind. einer Order oder einer Wertpapiersparplan-ausführung im Quartal, sonst 3,90 € pro MonatBesonderheiten:

  • Bonus: 100 € Amazon.de Gutschein + bis zu 5 g Goldbarren

  • Handel an allen deutschen Börsen, 42 Auslandsbörsen und mit 14 Direkthandelspartnern

  • 25 sparplanfähige Fonds & ETFs mit Top-Rabatten

  • Über 3.800 sparplanfähigen Wertpapieren

  • Sparplanrate: ab 25 € im Monat


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (unter Bedingungen)

  • Orderentgelt: ab 4,90 €

  • 20 % Aktiv-Trader-Rabatt auf die Orderprovision bei mehr als 100 Trades im Halbjahr

  • Sparpläne: ab 1,50 € pro Ausführung

  • Sonderaktion: über 11.000 Fonds mit einem Rabatt auf den Ausgabeaufschlag

8.DKB Logo
DKB
DKB-Broker u18
0,00 €Besonderheiten:

  • Großes Angebot an Wertpapier- und ETF-Sparplänen

  • Sparplanrate: ab 50 € im Monat

  • Hohe Einlagensicherung


Konditionen:

  • Depotführung: kostenlos (ohne Bedingungen)

  • Orderentgelt: 10 € zzgl. Fremdkosten (inländischen Handelsplätze), 20 € zzgl. Fremdkosten (ausländische Handelsplätze)

  • ETF als Sparplan: 1,50 €

  • Einige ETF-Einmalanlagen: 3,49 €

  • Sonderaktion: 115 Indexfonds über Aktionssparpläne mit 0,49 € Ausführungsentgelt

  • Verwahrentgelt (ab 100.000,01 €): 0,5 % p. a.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Vergleich keinen kompletten Marktüberblick darstellt.

Inhaltsverzeichnis: Junior Depot

Kinder Depots: Jugenddepots kurz im Detail

1. Consorsbank Junior-Depot

Consorsbank LogoDas Consorsbank Junior-Depot eignet sich hervorragend für den mittel- und langfristigen Vermögensaufbau für Ihre Kinder. Die Depotführung sowie das Verrechnungskonto sind dabei vollkommen kostenlos.

Sie können bei dem Consorsbank Kinderdepot selbst entscheiden, ob Sie nur eine Einmalanlage tätigen oder einen Sparplan auf über 1.000 Fonds, ETFs oder Aktien tätigen wollen. Ein Sparplan ist dabei ab einer Rate von 10 EUR monatlich und einer Ausführungsgebühr von 1,5 % der Anlagesumme möglich.

2. quirion ETF-Kindersparplan

quirion LogoWollen Sie kostengünstig und risikofrei für die Zukunft Ihrer Kinder vorsorgen, ist das Kinderdepot des Robo-Advisors quirion die beste Alternative.

Sie können selbst entscheiden, ob Sie nur einen einmaligen Betrag anlegen oder mit Sparraten ab 30 EUR monatlich das Kindesvermögen kontinuierlich steigern wollen. Es gibt dabei keinen Zwang für eine der beiden Varianten. Entscheiden Sie sich später um oder wollen Einzahlungen pausieren, ist das kein Problem.

Quirion legt das Geld automatisch an. Es ist dabei unerheblich, wann, wie und wieviel Geld eingezahlt wird. Die Gebühren sind mit 0,48 % p.a. aktuell unschlagbar günstig.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie, Familienmitglieder und Freunde jederzeit weitere Einzahlungen auf das Verrechnungskonto tätigen können.

3. flatex Depot für Minderjährige

flatex LogoÜber den deutschen Broker flatex können Sie ebenfalls ein Depot für Minderjährige eröffnen (flatex Junior Depot). Dies ist aber nur schriftlich per Post möglich. Senden Sie dazu alle geforderten Unterlagen ausgefüllt an flatex.

Die Depotführung ist leider nicht mehr kostenlos. flatex erhebt eine Depotgebühr in Höhe von 0,1 % p.a. auf Basis des Kurswertes aller verwahrten Wertpapiere sowie einen Guthabenzins von – 0,5 % p.a. auf Bareinlagen.

Für alle Orders (börslich und außerbörslich) sowie den ETF-Kauf außerhalb eines Sparplans werden 5,90 EUR fällig. Sparpläne kosten je Ausführung und ISIN 1,50 EUR. Über 250 der mehr als 1.000 ETF-Sparpläne sind sogar ohne Ordergebühren handelbar.

4. S Broker Depot für Minderjährige

S Broker LogoAuch der Brokerage der Sparkassen bietet ein Minderjährigendepot zu attraktiven Konditionen. Die Depotführung ist kostenlos, sofern im Quartal mindestens eine Transaktion (darunter fallen auch Sparplanausführungen) durchgeführt wird oder ein Vermögensstand von mindestens 10.000 EUR und ein positiver Depotbestand vorliegen. Andernfalls werden 3,99 EUR monatlich verlangt.

Sie erhalten Zugriff auf alle deutschen Börsen, ausländische Börsen sind jedoch für das Junior Depot gesperrt. Daneben gelten weitere Handelseinschränkungen zum Schutze des Kindesvermögens:

  • Es sind nur Sparpläne auf Aktien, Fonds, ETFs, ETCs und Anleihen möglich
  • Ausgeschlossen sind Auslandsgeschäfte sowie der Handel mit Optionsscheinen und Derivaten
  • Ein Wertpapierkredit wird nicht gewährt
  • Es kann kein Währungskonto eingerichtet werden

Die Orderkosten liegen mit mindestens 8,99 EUR zuzüglich einem Abwicklungsentgelt von 0,49 EUR und einem Handelsplatzentgelt von 0,99 EUR im Mittelfeld. Vieltrader kommen in den Genuss von bis zu 80 % Rabatt auf die Orderprovision. Zudem bietet sBroker regelmäßig Aktionen mit kostenlosen Ordergebühren auf ausgewählte Wertpapiere.

Sparpläne sind mit 2,5 % auf das Ordervolumen hingegen recht teuer. Dafür erhalten Sie Zugriff auf über 1.800 Sparpläne, bei denen in vielen Fällen sogar das Orderentgelt bzw. der Ausgabeaufschlag entfällt. Sparpläne sind ab einer Rate von 50 EUR möglich. Sie können die Zahlungen jederzeit pausieren und den Kindersparplan kostenlos anpassen oder löschen. Zudem sind weitere Einzahlungen möglich.

5. eToro Kinderdepot

eToro LogoEin konkretes eToro Junior Depot gibt es bei dem weltweit führenden CFD- und Aktien-Broker nicht. Aber: Sie können über Ihren Account beliebig viele Unterkonten eröffnen.

Eröffnen Sie dazu einfach ein neues Konto mit eigenem Benutzernamen, E-Mail und Passwort. Schalten Sie dieses Konto für das Live-Trading frei, hinterlegen Sie einfach Ihre für Ihr eigentliches Tradingkonto eingereichten Dokumente. eToro verknüpft dann automatisch das neue (Kinder-)Konto mit Ihrem Account und Sie können darüber unabhängig zu den anderen Konten Wertpapiere handeln oder Strategien von Top Tradern kopieren.

Wie funktioniert ein Kinderdepot?

Das Minderjährigendepot funktioniert genauso wie ein ganz normales Depot. Sie erhalten über den Online-Zugang Zugriff auf die Depotverwaltung, den Brokerage, die Postbox und den Bereich für Marktnachrichten.

Über die Such- bzw. Filterfunktion können Sie bestimmte Aktien und Fonds für Ihr Kind entdecken und über das normale Kauf Interface dem Portfolio hinzufügen.

Es gibt aber einige Besonderheiten:

  • Juniordepots besitzen meist nur eine eingeschränkte Wertpapierauswahl. Genauer besitzen Minderjährige grundsätzlich nur eine sehr geringe Risikoklasse, wodurch der Handel mit hochriskanten Assets wie Futures, Optionen und Hebelprodukten wie CFDs nicht erlaubt ist.
  • Auch bei der Softwarenutzung müssen Sie mit Einschränkungen rechnen. Kinderdepots dienen eher dem kontinuierlichen Vermögensaufbau für Ihr Kind. Professionelle Trading-Software wird daher im Auge des Brokers nicht benötigt.

Wann lohnt sich ein Kinderdepot?

Ob für den Führerschein, die erste Wohnung oder ein Work-and-Travel-Jahr, der Start ins Erwachsenensein kann teuer werden. Daher lohnt es sich, bereits nach der Geburt ein finanzielles Polster für die Sprösslinge aufzubauen. So können Sie und Ihre Kinder entspannt in die Zukunft blicken.

Doch es lohnt sich auch steuerlich: Auch Kindern steht steuerliche Freibeträge zu, genauer gesagt der Grundfreibetrag, der Sparerpauschbetrag und der Sonderausgaben-Pauschbetrag.

Läuft das Depot auf den Namen Ihres Kindes, werden Ihre Freibeträge nicht belastet und Sie können von höheren Steuerentlastungen profitieren.

Diese Möglichkeiten zum Sparen bietet ein Junior Depot

Wertpapiere sind regelmäßigen Kursschwankungen ausgesetzt. Als kurzfristige Geldanlage eignen sie sich daher eher weniger. Dafür bieten sie langfristig aber bessere Renditen als Tages- oder Festgeld.

Welche Möglichkeit ein Kinderdepot für das langfristige Sparen bietet, erklären wir Ihnen im Folgenden genauer.

1. Wertpapiersparplan

Wenn Sie regelmäßig kleinere Beträge sparen möchten, ist ein Sparplan für Kinder die beste Wahl. Die Mindestsparrate liegt bei 25 bzw. 50 EUR, nur einige wenige Broker erlauben auch 10 EUR. Der Turnus kann von Ihnen selbst frei gewählt werden. Möglich sind ein, zwei, drei oder sechs Monate.

  • Anlagemöglichkeiten: Sparpläne sind grundsätzlich nur mit Fonds, ETF oder Aktien möglich. Die derzeit beliebteste Variante ist das ETF-Sparen. ETF steht für Exchange Traded Fund und meint an der Börse gehandelte Indexfonds. Diese bilden die Entwicklung eines Indexes (DAX, Dow Jones etc.) oder eines bestimmten Themenfeldes (Rohstoffe, Nahrungsmittel etc.) ab.
  • Vorteile: Wertpapiersparpläne können bereits mit kleinen Beträgen eingerichtet werden. Zudem lässt sich die Sparrate in der Regel flexibel ändern und Raten können auch ausgesetzt werden. Und: Die regelmäßige Besparung mit einem immer gleichen Wert führt zum Cost-Average-Effekt.
  • Risiken: Ein Fonds kann sich auch schlechter als sein Referenzmarkt entwickeln. Zudem haben Sie durch das aktive Fondsmanagement keinen weiteren Einfluss auf die Anlage.

2. Einmalanlage

Wenn Sie einmalig einen großen Betrag für Ihr Kind anlegen wollen, und das Geld danach ruhen soll, sind Einmalanlagen die beste Variante für Sie. Eine solche Anlage eignet sich vor allem als Geschenk zu Geburt, Taufe, Schuleintritt oder anderen Festivitäten.

  • Anlagemöglichkeiten: Fonds und ETFs sowie Aktien eignen sich sehr gut für Einmalanlagen. Viele Banken bieten ein gesondertes Angebot für Einmalanlagen, hier ist dann allerdings die Wertpapierauswahl eingeschränkt.
  • Vorteile: Einmal investiert müssen Sie sich nicht weiter um die Anlage kümmern. Das Geld arbeitet im Stillen und generiert über die Jahre fleißig Rendite.
  • Risiken: Sie müssen selbst für ein ausgewogenes Portfolio sorgen. Das kann viel Zeit und Nerven in Anspruch nehmen. Wählen Sie hingegen ein vorgefertigtes Paket aus, haben Sie keinen Einfluss auf die Zusammenstellung.

3. Aktiendepot

Wenn Sie weder regelmäßige Beträge noch einen einzigen größeren Betrag für Ihr Kind anlegen wollen, lohnt sich ein Blick auf ein Kinderdepot mit günstigen Ordergebühren. Hier können Sie ab und zu einzelne Wertpapiere kaufen und so das Portfolio ganz individuell weiter ausbauen.

  • Anlagemöglichkeiten: Kinderdepots sind in der Regel stärker in den Handelsmöglichkeiten eingeschränkt als normale Depots. Dennoch bietet sich Ihnen bei dieser Variante eine wesentlich größere Auswahl an Anlagemöglichkeiten, auch wenn diese meist auf Aktien mit Risikoklasse 3 und niedriger beschränkt ist.
  • Vorteile: Das Aktiendepot für Kinder punktet vor allem in seiner hohen Flexibilität. Sie können jederzeit Wertpapiere kaufen und verkaufen und sich an Marktentwicklungen anpassen.
  • Risiken: Da Sie bei dieser Variante in höchster Eigenverantwortung Kapital für Ihr Kind anlegen, ist auch das Verlustrisiko durch Fehlentscheidungen höher. Sie sollten daher bereits ein hohes Maß an Erfahrung besitzen und bestenfalls bereits über mehrere Jahre Gewinne über den Wertpapierhandel erzielen.

Kosten für ein Minderjährigendepot

Fast alle Kinderdepots sind gänzlich kostenlose Depots, selbst wenn für die regulären Wertpapierdepots Verwaltungsgebühren anfallen. Alle anderen Gebühren entsprechen aber denen eines normalen Depots. Hierzu zählen:

  • Transaktionskosten
  • Orderentgelte für ETF-Sparpläne
  • Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft

Einige Banken und Onlinebroker bieten spezielle Neukundenaktionen an, etwa Guthaben beim Depotwechsel, vergünstigte Ordergebühren oder Sachprämien für Mindestanlagesummen. Lassen Sie sich davon aber nicht blenden, denn nur selten führen diese Prämien zu finanziellen Vorteilen gegenüber der Konkurrenz. Rechnen Sie daher immer vorher aus, welche konkreten Kosten bei Ihrem Anlageverhalten auf Sie zukämen.

Kinderdepot eröffnen: Das gibt es dazu zu wissen!

Wie ist die Vorgehensweise bei der Kinderdepot-Eröffnung?

Wollen Sie ein Depot für Kinder eröffnen, ist die Vorgehensweise ebenso unkompliziert wie bei einem normalen Depot. Es werden lediglich einige weitere Unterlagen verlangt.

Online Broker und Direktbanken bieten auf ihren Websites entsprechende Formulare. Diese müssen Sie nur ausfüllen, ausdrucken und per Post abschicken.

Wer darf ein Junior Depot eröffnen?

Grundsätzlich kann jeder für ein minderjähriges Kind ein Depot eröffnen. Neben den Eltern und Großeltern können also auch andere Verwandte und Freunde für die Zukunft des Kindes vorsorgen.

Handelt es sich dabei um jemand anderen als die Eltern, müssen diese immer auch Ihre Einverständniserklärung abgeben.

Beachten Sie, dass die Unterlagen von beiden Elternteilen unterschrieben werden und sich beide bei der Post über das Post-Ident-Verfahren legitimieren müssen. Besitzen Sie das alleinige Sorgerecht, benötigen Sie für den Antrag weder die Unterschrift noch eine Genehmigung durch den anderen Elternteil.

Welche Unterlagen werden für die Junior Depot Eröffnung benötigt?

Wie bei jeder Depoteröffnung werden auch für ein Kinderdepot diverse Unterlagen verlangt. Da ein minderjähriges Kind nicht oder bedingt geschäftsfähig ist, müssen beide Eltern den Antrag unterschreiben.

Folgende Unterlagen müssen Sie immer einreichen:

  • Eröffnungsantrag
  • Steuer-ID des Kindes
  • Vollmacht bzw. Einverständniserklärung der gesetzlichen Vertreter
  • Kopie der Geburtsurkunde des Kindes
  • Kopie des Personalausweises bei Kindern ab 16 Jahren
  • Legitimation der gesetzlichen Vertreter

Wenn Sie in familiären Verhältnissen leben, die nicht dem klassischen Familien-Konzept entsprechen, müssen dem Depotantrag weitere Unterlagen hinzugefügt werden:

  • Sind Sie alleinerziehend, müssen Sie das entsprechende Gerichtsurteil zur Alleinsorge oder die Sterbeurkunde des anderen Elternteils in Kopie beilegen.
  • Besitzen beide Eltern das Sorgerecht, sind aber nicht miteinander verheiratet, müssen Sie zusätzlich die Sorgeerklärung beider Elternteile durch das Jugendamt oder einem Notar in Kopie beifügen.
  • Sind beide Eltern verheiratet, besitzen aber unterschiedliche Nachnahmen, ist zudem eine Kopie der Heiratsurkunde notwendig.
  • Und entspricht der aktuelle Familienname des Kindes nicht dem, der in der Geburtsurkunde vermerkt ist, wird zusätzlich eine Kopie der Namensänderungsurkunde verlangt.
  • Eröffnen Sie ein Depot für Ihre adoptieren Kinder, müssen Sie den Unterlagen noch die aktualisierte Geburtsurkunde, die Adoptionsurkunde oder das Gerichtsurteil in Kopie beilegen.

Kann ich für mein Baby ein Kinderdepot eröffnen?

Sobald Ihr Kind eine eigene Steueridentifikationsnummer (Steuer ID) erhält – also wenige Tage nach der Geburt – können Sie ein Depot für Minderjährige auf seinen Namen eröffnen. Ohne die Steuer-ID geht es leider nicht.

Wollen Sie bereits vor der Geburt ein Depot einrichten oder Wertpapiere auf Ihr Kind übertragen, müssen Sie in Ihrem Namen ein Depot eröffnen und es nach der Geburt auf Ihr Kind übertragen.

Kann ein Kind ein Depot eröffnen?

Nein, ein Kind kann alleine kein Wertpapierdepot eröffnen. Hegt es selbst den Wunsch nach einem Aktienportfolio, kann es den Antrag zwar eigenständig ausfüllen, doch es wird immer auch die Einverständniserklärung und Unterschriften beider Elternteile benötigt.

Können Großeltern ein Depotkonto für Enkel eröffnen?

Großeltern und andere Verwandte können nicht allein ein Minderjährigendepot eröffnen. Denn auch sie benötigen immer die Zustimmung und Unterschriften beider Eltern.

Als Alternative können Großeltern ein Depot auf ihren eigenen Namen eröffnen und für das Kind besparen. Sobald das Kind volljährig ist, können sie es auf das Kind umschreiben.

Darauf sollten Sie bei einem Kinderdepot achten

Ein Kinderdepot besitzt einige Besonderheiten, auf die Sie als Eltern achten müssen. Dies betrifft nicht nur die Zugriffsrechte, sondern auch die handelbaren Wertpapiere. Ein kurzer Überblick:

1. Konditionen

Nicht jedes Junior Depot wird kostenlos angeboten. Achten Sie dabei auch auf die verschiedenen Konditionen und Voraussetzungen.

Die meisten Minderjährigendepots beschränken sich auf Wertpapiersparpläne oder Einmalanlagen und bieten für die jeweilige Anlagemöglichkeit nur eine beschränkte Auswahl an Produkten. Zudem sind viele Vergünstigungen an Bedingungen oder einen Zeitraum gebunden.

2. Zugriff

Das Junior Depot wird auf den Namen des Kindes eröffnet, somit ist das gesamte darauf befindliche Kapital Eigentum des Kindes. Da Minderjährige aber nicht oder nur bedingt geschäftsfähig sind, werden die Erziehungsberechtigten – in der Regel beide Eltern – als Bevollmächtigte eingesetzt. Diese können dann im Sinne des Kindes Wertpapiere kaufen und verkaufen oder Sparpläne einrichten.

Eröffnen die Großeltern oder Paten ein Jugenddepot, besitzen sie die Vollmacht über das Depot, sofern beide Erziehungsberechtigte dem schriftlich zugestimmt haben.

In jedem Fall endet die Vollmacht zu dem Zeitpunkt, wenn das Kind die Volljährigkeit erreicht. Dann kann es selbst über das Depotkonto frei verfügen und die Zugriffsrechte der Eltern (oder Großeltern, Paten etc.) erlöschen.

3. Steuern

Jeder hat Anspruch auf den Steuerfreibetrag, auch Kinder. Daher kann auch das minderjährige Kind seinen Sparerpauschbetrag geltend machen. Dann entfällt bis zu diesem Betrag die Abgeltungssteuer.

Besitzt das minderjährige Kind noch andere verzinsliche Finanzprodukte, muss der Freistellungsauftrag für jedes Konto eventuell angepasst werden.

Aktuell (für das Jahr 2021) kann ein Kind von folgenden Steuer-Freibeträgen profitieren:

  • Grundfreibetrag: 5.460 EUR (2.730 Euro je Elternteil)
  • Sparerpauschbetrag: 801 EUR
  • Sonderausgaben-Pauschbetrag: 36 EUR

Wenn Ihr Kind nur Einnahmen aus Kapitalvermögen erzielt, bleiben von den Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen also insgesamt 6.297 EUR steuerfrei.

Liegen die Gesamteinnahmen unterhalb der summierten Freibeträge, können Sie für Ihr Kind eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragen. In diesem Fall ist auch dann keine Abgeltungssteuer fällig, wenn die jährlichen Kapitaleinkünfte über dem Sparerpauschbetrag liegen.

4. Prämien für ein Junior Depot

Einige Banken locken Kunden mit Prämien, diese sind aber stets an Bedingungen geknüpft. Meistens muss ein Sparplan für einen gewissen Zeitraum und mit einem Mindestbetrag bespart werden, damit eine Prämie zwischen 25 und 100 EUR gutgeschrieben wird.

Daneben bieten einige Banken und Broker auch Prämien für einen Depotwechsel. Dieses Angebot gilt auch für Kinder bzw. das Minderjährigendepot. In diesem Fall muss das alte Kinderdepot zum neuen Broker übertragen werden. Dann winken meist attraktive Sachpreise in Form von Spielzeug oder Gutscheinen für Freizeitaktivitäten.

Steuerlich entstehen dadurch keine Nachteile, da die Wertpapiere weiterhin Eigentum Ihres Kindes bleiben.

5. Erlaubte Risikoklassen

Minderjährige unterliegen in Deutschland einem besonderen Anlegerschutz. Aus diesem Grunde sind Kinderdepots bei fast allen Banken und Brokern für hohe Risikoklassen (mindestens Risikoklasse 5) ausgeschlossen.

Spekulative Zertifikate, Optionsscheine und Co. können demnach nicht mit einem solchen Depot nicht gehandelt werden. Und wollen Sie als Bevollmächtigter dennoch eine risikoreiche Order aufgeben, wird diese abgelehnt.

Risikobeschränkung für Kinderdepots

Immer wieder fragen sich Anleger, warum Minderjährigendepots überhaupt risikobeschränkt sind. Es ist verständlich, dass bei der Verwaltung des Vermögens Minderjähriger ein besonders Interesse nach Verlustbegrenzung besteht. Insbesondere, da Kinder und Jugendliche in der Regel nicht mitentscheiden können, was mit ihrem Geld geschehen soll.

In diesem Sinne wäre ein einfacher Hinweis oder eine Empfehlung seitens der Bank bzw. des Brokers vollkommen ausreichend.

Stellungnahme der BaFin

Warum aber schließen viele Depotanbieter den Handel mit risikoreichen Wertpapieren generell aus? Auch wir fanden dazu keine befriedigende Antwort. Daher wandten wir uns direkt an die BaFin und fragten nach, welche Gesetzgebung dem zugrunde liegt. Ein Mitarbeiter klärte uns folgendermaßen auf:

„Kinderdepots unterliegen als Wertpapierdienstleistung dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG). Laut § 63 Absatz 1 WpHG sollen diese Wertpapierdienstleistungen im bestmöglichen Interesse des Kunden erbracht werden. Banken und Broker dürfen daher nur jene Finanzinstrumente empfehlen und anbieten, die auch dem Kundeninteresse entsprechen (§ 63 Abs. 5 Satz 2 WpHG). Um nun jenes Kundeninteresse zu ermitteln – und der gesetzlichen Verpflichtung gerecht zu werden – erheben Broker und Banken relevante Informationen wie die bisherigen Erfahrungen im Wertpapierhandel oder das Alter. In den meisten Fällen erfolgt auf dieser Basis eine Einordnung in eine Risikoklasse.“

Die meisten Wertpapierdienstleister versuchen im Sinne der Kinder und nicht deren Eltern zu handeln. Eine Risikobeschränkung ist dabei eine sehr bequeme Methode, denn:

  • Auch wenn das Kind noch nicht selbst entscheiden kann, werden möglicherweise ungewollt hohe Risiken ausgeschlossen
  • Eltern können nicht mit dem Kindesvermögen spekulieren
  • Portfolios mit einer Haltedauer von über 10 Jahren erzielen in der Regel auch mit einer konservativen Anlagestrategie angenehme Renditen

Die Einteilung in Risikoklassen ist nach dem WpHG zwar zulässig, gesetzlich aber nicht speziell geregelt! Es besteht keine Verpflichtung, Jugenddepots in ihrer Risikoklasse zu beschränken.

Wie umgehe ich die Handelseinschränkungen bei einem Minderjährigendepot?

Wenn Sie über das Kinderdepot bestimmte Aktien oder ETFs nicht kaufen können, weil diese eine zu hohe Risikoklasse aufweisen oder das Depot grundsätzlich den Handel mit bestimmten Assetklassen verbietet, bietet sich Ihnen eine alternative Lösung: Kaufen Sie die entsprechenden Wertpapiere über Ihr eigenes Depot und übertragen diese dann auf das Depot des Kindes.

Denn die Beschränkung gilt nur für den aktiven Handel, nicht aber für das Halten von bestimmten Wertpapieren.

Das richtige Portfolio für Kinder

Ein Junior Depot dient dem langfristigen Vermögensaufbau für Ihre Kinder. Langfristig bedeutet in diesem Fall mindestens 10 Jahre. Da viele Anleger bereits kurz nach der Geburt bis zum Schuleintritt mit dem Sparen für ihre Kinder beginnen, sind es meist sogar Laufzeiten von über 15 Jahren.

Ein blindes Zusammenstellen verschiedener Wertpapiere oder die Wahl des erstbesten Sparplans kann auf lange Sicht schlechte Renditen oder andere Probleme bedeuten.

Es ist wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, passende Anlageprodukte zu wählen, die über solch lange Laufzeiten sehr gute Renditen garantieren und nicht etwa durch Marktumwälzungen wertlos werden.

I. Auf die Zukunft ausgerichtete Branchen

Vor allem die Debatte über den Klimawandel zeigt, wie schnell ein Markt an Bedeutung hinzugewinnen oder gänzlich verlieren kann. Die Kohleproduktion etwa wird mittelfristig keine wirtschaftliche Rolle mehr spielen, dafür werden Produzenten und Zulieferer von erneuerbaren Energien, alternativen Antrieben etc. sehr wahrscheinlich immer gefragter.

Ein Kinderdepot ist langfristig ausgelegt, Sie sollten daher nur Wertpapiere aufnehmen, die auch in 10 Jahren noch im Wert steigen.

II. Sichere Anlagen für ein solides Fundament

Edelmetalle, Lebensmittel, Kosmetik oder Medizin sind Bereiche, die relativ unabhängig von der Marktentwicklung sind und daher als krisensicher gelten.

Nehmen Sie daher einige solcher Aktien in das Minderjährigendepot auf. In Krisenzeiten können sie als Puffer fungieren.

III. Breite Risikostreuung

Der Wertpapierhandel ist ein risikoreiches Geschäft. Kurse sind täglich Schwankungen ausgesetzt und niemand kann hundertprozentig den Kursverlauf für die nächsten Jahre voraussagen. Nehmen Sie daher Produkte aus unterschiedlichen Märkten und Branchen auf oder nutzen Sie gleich die vielen Vorteile von Fonds und ETFs.

Diese streuen das Risiko durch die Aufnahme vieler Unternehmen sehr gut: Sollte ein Unternehmen einmal Verluste machen, können die Gewinne der anderen Unternehmen dieses Defizit ausgleichen.

Besonders gut eignen sich aktuell ETFs. Diese sind besonders günstig und bieten aktuell die besten Renditen. So etwa ein ETF auf den MSCI World, der hunderte Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern vereint.

Minderjährigendepot und Kindergeld

Viele Eltern sind besorgt, dass mit einem gut ausgestatteten Depot ihre Kinder zu früh ihr Kindergeld nicht mehr ausgezahlt bekommen. Hier können wir Sie beruhigen! Denn das Kindergeld ist nicht an das Vermögen des Kindes gebunden. Der Anspruch auf das staatliche Kindergeld erlischt nur, sobald Ihr Kind 25 Jahre alt ist oder eine Ausbildung bzw. ein Studium abgeschlossen hat und mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitet.

Das Jugend Depot kann sogar helfen, etwas länger vom Kindergeld zu profitieren. Sollte Ihr Kind bereits einen Abschluss besitzen und das im Depot befindliche Kapital reicht zum Leben, kann es noch ein Zweitstudium dranhängen oder mit Praktika oder Reisen seinen Horizont erweitern. In diesem Fall wird das Kindergeld bis zum vollendeten 25. Lebensjahr weiterhin ausgezahlt.

Noch praktischer ist es, das Kindergeld selbst für den Vermögensaufbau zu verwenden. Sind Sie auf das Kindergeld überhaupt nicht angewiesen, können Sie es direkt in einen ETF-Sparplan investieren. Bis zur Volljährigkeit Ihres Kindes lassen sich so mithilfe des Zinseszins-Effektes etwa 80.000 EUR ansparen – 100 % staatlich gefördert.

Juniordepot: Die beste Alternative zum Vermögensaufbau?

Ein Wertpapierdepot für Kinder ist dank zwei entscheidender Vorteile besonders attraktiv für den langfristigen Vermögensaufbau: Zum einen bietet es zusätzliche Steuervorteile dank der hohen Steuerfreibeträge des Kindes. Zum anderen liegt die mögliche Rendite weit über den aktuell angebotenen niedrigen Zinsen klassischer Geldanlagen.

Da der Wertpapierhandel für viele noch einen bitteren Beigeschmack besitzt, beleuchten wir alle Alternativen kurz und knapp.

1. Sparbuch bzw. Sparkonto

Diese antiquierte Sparmöglichkeit bietet kaum Zinsen und das Ersparte wird durch Inflation und mögliche Gebühren langsam entwertet. Alte Sparbücher und Sparkonten sind aufgrund der Niedrigzinspolitik für die Sparkassen derart unattraktiv geworden, dass einige zwangsgeschlossen werden.

2. Zinskonto

Zinskonten, die meist parallel zum Girokonto geführt werden, verloren im Zuge der Negativzins-Politik immer mehr an Bedeutung. Der Zinssatz wurde über die letzten Jahre kontinuierlich herabgesetzt, seit spätestens 2020 sind sie zinsfrei.

3. Tagesgeldkonto

Das Tagesgeldkonto besitzt einen veränderlichen Zinssatz von maximal 0,55 %. Dafür kann jederzeit über das Geld verfügt werden und auch andere Verwandte und Bekannte können auf das Konto einzahlen.

Ein weiterer Vorteil für diese immer noch sehr beliebte Variante des Kindergeldsparens ist die hohe Sicherheit des Kapitals im Vergleich zu Wertpapieranlagen.

4. Festgeldkonto

Ähnliches gilt für das Festgeldkonto. Zwar sind die möglichen Zinsen etwas höher, dafür ist man auf eine bestimmte Laufzeit mit festem Zinssatz beschränkt und kann in dieser Zeit nicht bzw. nur unter Verlusten von Sparvorteilen über das eingezahlte Geld verfügen.

5. Versicherungen und Schutzbrief

Policen sollen im Ernstfall vor hohen Kosten durch Unfälle, Krankheiten oder Arbeitsunfähigkeit schützen. Als langfristige Geldanlage eignen sie sich hingegen kaum.

Das Vermögen wird wenig gewinnbringend angelegt und vom eingezahlten Sparbetrag geht ein beachtlicher Anteil für Verwaltungskosten ab. „Unflexibel, mit hohen Kosten verbunden und oft ohne jede Rendite“ urteilte bereits 2017 Stiftung Warentest.

6. Bausparvertrag

Vor einigen Jahren waren Bausparverträge für den Vermögensaufbau für Kinder noch sehr beliebt. Heute bieten sie hingegen wesentlich weniger Zinsen zwischen 0,5 und 1 % und weniger attraktive Konditionen.

Für Kleinsparer sind Bausparverträge für Kinder dennoch interessant, da sie mit der staatlichen Wohnungsbauprämie in Höhe von 8,8 % (maximal jedoch 45 EUR) auf das jährliche Sparvolumen gefördert wird.

Hinzu kommen einmalige Jugendprämien von bis zu 300 EUR sowie vermögenswirksame Leistungen. Einige Anbieter verzichten zusätzlich auf die Abschlussgebühr. Bei jährlichen Sparraten von unter 2.200 EUR bleibt der Bausparvertrag für Kinder daher attraktiv.

Zusammenfassung

Ein Junior Depot ist eine sehr gute Möglichkeit, Vermögen für die Zukunft Ihrer Kinder aufzubauen. Zudem bietet es den angenehmen Nebeneffekt, Steuern zu sparen. Doch nicht jedes Jugenddepot eignet sich für jede Anlagestrategie.

Achten Sie beim Junior Depot Vergleich daher unbedingt auf Depotführungsgebühren, Orderkosten, Auswahl an Wertpapieren und Sparplänen, Prämien und Bedingungen.

Vor allem ETF-Sparpläne bieten Ihren Kindern aktuell die besten Renditechancen bei angenehm niedrigen Kosten.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Junior Depot?

Ein Junior Depot ist ein Wertpapierdepot, welches auf den Namen eines minderjährigen Kindes geführt wird. Das Kinderdepot unterscheidet sich dabei kaum von einem normalen Depot. Sie können über die Brokerage Wertpapiere kaufen und Sparpläne einrichten und bei Bedarf einzelne Aktien auch wieder verkaufen. Auch die Verwaltung ist gleich: Sie erhalten Zugriff auf die Postbox, den Jahressteuerbescheid und können den Freistellungsauftrag Ihres Kindes einrichten.

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Was kostet ein Junior Depot?

Die anfallenden Gebühren sind die gleichen wie bei einem normalen Depot bei der selben Bank bzw. beim selben Broker. Es gibt keine Sonderkonditionen für den Verkauf von Wertpapieren, allerdings bieten einige wenige Anbieter von Jugenddepots vergünstigte Sparpläne für Kinder an.

Die Depotführung ist in aller Regel kostenlos. Allerdings können Negativzinsen auf die Einlagen (meist 0,5 % ab 100.000 EUR) und ein Verwahrentgelt für die im Depot befindlichen Wertpapiere (ab 0,1 % des Depotwertes) anfallen.

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Wo kann man ein Junior Depot eröffnen?

Viele Banken und Broker bieten ein Depot für Minderjährige an. Dazu gehören etwa

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Wie eröffne ich ein Depot für mein Kind?

Ein Kinderdepot lässt sich meist nicht einfach online beantragen. Oft müssen Sie den entsprechenden Antrag ausgefüllt, ausgedruckt und unterschrieben postalisch an den Depotanbieter senden. Anders sieht es manchmal aus, wenn Sie selbst bereits Kunde bei einer Depotbank sind. Dann lässt sich auch über Ihren Online-Zugang ein Jugend Depot beantragen.

Den Antrag müssen beide Elternteile bzw. alle sorgeberechtigten Personen unterschreiben. Zudem müssen sich beide legitimieren, da Sie als gesetzliche Stellvertreter eine Vollmacht zum Kinderkonto erhalten. Sind Sie alleinerziehend, müssen Sie die gerichtlichen Unterlagen mitsenden.

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Wem gehört das Geld auf dem Kinderdepot?

Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: Dem Kind, auf dessen Namen das Depotkonto läuft. Die volljährigen Erziehungsberechtigten besitzen zwar eine Vollmacht, dürfen aber nicht frei über das gesparte Kapital verfügen. Auch wenn das im Kinderdepot befindliche Kapital bei dem einen oder anderen Elternteil Begehrlichkeiten weckt oder man der Meinung ist, dass man selbst ja das Geld eingezahlt hat – niemand anderes als das Kind selbst ist berechtigt, über das Geld zu verfügen.

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Was passiert mit dem Junior Depot, wenn das Kind die Volljährigkeit erreicht hat?

Sobald Ihr Kind 18 Jahre alt ist, kann es voll und ganz über sein Depot verfügen. Es wird dann zu einem regulären Depot umgewandelt und die Vollmachten der Erziehungsberechtigten erlöschen. Alternativ kann das Jugenddepot auch aufgelöst werden. Die Depotbank informiert Sie in jedem Fall schriftlich über die bevorstehenden Änderungen und die Möglichkeiten des weiteren Vorgehens.

Sollte das Depot weitergeführt werden, muss das nun volljährige Kind seine Identität über das Post-Ident- oder Video-Ident-Verfahren bestätigen und alle aktualisierten Unterlagen selbst unterschreiben. Die depotführende Bank oder der Broker kann das Depotkonto sperren, sofern keine Unterlagen eingereicht werden. In diesem Fall kann niemand darüber verfügen.

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Warum sind Kinderdepots in der Risikoklasse beschränkt?

Banken und Broker dürfen laut § 63 Absatz 1 WpHG Dienstleistungen nur im Interesse ihrer (potentiellen) Kunden anbieten. Auch wenn dies gesetzlich nicht festgelegt ist, nutzen die meisten Depotanbieter zur Erfüllung dieser Pflicht die Zuweisung in eine Risikoklasse. Junior Depots werden dabei als besonders schützenswert angesehen. Darum können über solche Depots meist nur Wertpapiere mit geringem oder mittlerem Risiko gehandelt werden.

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Kann man ein Junior Depot vorzeitig kündigen?

Das ist prinzipiell möglich, jedoch mit dem Verlust etwaiger Prämien verbunden und Sie müssen eventuelle Laufzeiten beachten. Zudem gibt es viele rechtliche Fallstricke. Wie bereits erwähnt, ist das im Depot befindliche Kapital bzw. die darin befindlichen Wertpapiere Eigentum Ihres Kindes. Entsprechend muss Ihr Kind einer Depotlöschung zustimmen. Ist es dazu noch nicht in der Lage, müssen Sie das Geld anderweitig verwahren. Denn spätestens mit Erreichen des 18. Lebensjahres müssen Sie Ihrem Kind das entnommene Geld zurückzahlen.

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Dennis Debets

Zu Punkt 4: die Depotführung ist nicht mehr kostenlos, sondern es wird ein Prozentsatz der eingelagerten Wertpapiere als Berechnungsgrundlage pro Monat genommen. Außerdem fallen auf Guthaben auf dem Verrechnungskonto Negativzinsen an.

Alexandra

Guten Tag, welche Banken machen eine Ausnahme bei der Risikoklasse? Ich habe fast alle durch telefoniert auf der Liste und es macht keine. Bisher nur die Augsburger Bank und die hat enorm hohe Gebühren.

Grüße

Christian Müller

Bitte berücksichtigt nicht nur die Kosten für Depotführung und Wertpapiersparplanausführungen sondern auch die Verkaufs/Kaufskosten für Positionen, z.B. um Rebalancing zu machen oder Aktien zu kaufen, die nicht per Sparplan verfügbar sind. Hier ist sehr großer Nachholbedarf der angeblich so guten hier angepriesenen Banken.

Thomas

Das S-Broker Angebot der Sparkasse ist nicht bedingungslos kostenfrei, sondern: „Kostenfreie Depotführung ab einem Trade¹ im Quartal (inkl. Sparpläne) oder ab einem Vermögensbestand² von mind. 10.000 Euro sowie einem Depotbestand größer als 0 Euro am Quartalsende“ [Preise und Konditionen beim S Broker, https://www.sbroker.de/preise/preise-konditionen.html, Abgerufen am 14.12.2020]

Thomas

genauer:
„0,00 €
– bei mind. einer Wertpapiertransaktion* im Quartal (inkl. Sparpläne)
oder
– ab einem Vermögensbestand (Depot und Konten beim
S Broker)** von mindestens 10.000 € und einem Depotbestand
größer 0 € am Quartalsende.
Andernfalls wird das Depot zum Quartalsende mit 11,67 € inkl.
MwSt. (3,89 € monatlich) belastet und im darauffolgenden Quartal
ein Orderguthaben in gleicher Höhe eingestellt.***“ [Sonderpreis- und Leistungsübersicht Sparkassen Broker
Gültig vom 01.07.2020 bis 31.12.2020, https://www.sbroker.de/fileadmin/redaktion/pdf/sonderpreismodell.pdf%5D

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